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Kapitel 1 - die Phobie akzeptieren
 

So wie viele Menschen Angst vor Spinnen haben (Arachnophobie) oder nicht in einen Aufzug steigen können (Klaustrophobie), gibt es eben auch welche, die aus irgend einem Grund Angst vor Luftballons haben. Meistens liegt ein Erlebnis in früher Kindheit zugrunde. Du musst dich nicht einmal erinnern, welches Schlüsselerlebnis bei dir diese Phobie ausgelöst hat. Du musst nur akzeptieren, dass du unter einer relativ harmlosen seelischen Störung leidest, die in deinem Leben vielleicht unverhältnismäßig viel Einfluss auf dich ausübt und tatsächlich einen hohen Leidensdruck verursachen kann. Und damit bist du unglücklich, vielleicht auch nur unzufrieden, das möchtest du irgendwie ändern. Möglicherweise fühlst du dich sogar trotz deiner Angst irgendwie von Luftballons angezogen, ja, vielleicht spürst du sogar eine gewisse Erregung im Zusammenhang mit diesen schönen bunten glänzenden prallen Dingern?

Gehörst du zu denen, die beim Gang durch die Stadt schon von weitem jeden Luftballon erspähen, den ein Kind mit sich herumschleppt? Die dann sorgfältig darauf achten, welchen Kurs dieser Ballon nimmt? Und die ihre eigenen Bewegungen im Einkaufsgewühl möglichst so darauf abstimmen, dass die persönliche Alarmdistanz nicht unterschritten wird? Aber du möchtest auf jeden Fall versuchen, mit deiner Angst besser klar zu kommen, dich nicht mehr so ausgeliefert fühlen? (Was beispielsweise, wenn du auf dem Wochenmarkt eingekauft hast und beim Bezahlen plötzlich ein dicker praller Luftballon gegen dich bumpert? Haaach - erschrocken schon beim Lesen? Na ja - so ist es mir jedenfalls Jahre lang ergangen!)

 
Natürlich kannst du sagen: Ich begegne im Alltag nur selten Luftballons, und ich versuche, die Situationen zu meiden, in denen ich damit konfrontiert werden könnte. Jemand mit Angst vor Spinnen hat da wesentlich mehr Probleme - die Viecher kommen praktisch in jeder noch so sauberen Wohnung vor, und das mitunter ganz überraschend und in Größenordnungen, die auch dem Furchtlosen zumindest Respekt einflössen. Nur wenige Menschen sind in der Lage, die ganz dicken schwarzen Spinnen entschlossen mit der Hand zu greifen und nach draussen zu befördern. Vor knallenden Luftballons hat anscheinend kaum jemand wirkliche Angst! Im Gegenteil: Bei manchen Gelegenheiten werden sie nach Herzenslust und mit viel Fröhlichkeit "gekillt".
 
Aber wir wollen ja nicht über Spinnen reden, sondern über Luftballons. Die kommen ja nun nicht ganz so häufig und überraschend vor. Man kann tatsächlich einfach versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Aber WILLST du das? Und was, wenn du ihnen dann doch plötzlich begegnest? Etwa in einem Bus, oder in einem Geschäft, oder bei McDonalds oder auf einer Messe, oder auf einer Familienfeier... Immer kannst du gar nicht so schnell flüchten, wie du möchtest! Also: FACE YOUR FEARS! Sieh deiner Angst ins Gesicht! Ich verspreche, dass es in einem sehr weit gehenden Maße MÖGLICH ist, die eigene Feigheit zu überwinden und dafür ein erstaunlich großes Maß an Freiheit einzutauschen! Ich hatte eine ziemlich alberne Heidenangst vor jeder Situation, in der andere mit Luftballons umgingen, wirklich. Und eines Tages - ich war bereits Mitte 40 - habe ich nach einem besonders hässlichen Erlebnis beschlossen, dass es nicht so bleiben sollte. Ich habe mich ganz allmählich der "Gefahr" gestellt. Weil ich eher vorsichtig war, habe ich das nur nach und nach immer ein wenig weiter treiben können, aber wenn ich mich heute, nach einigen Jahren, mit damals vergleiche, dann geht es mir schon verdammt viel besser. Obwohl: Im Augenblick bin ich noch nicht mit mir zufrieden, aber das liegt auch an bestimmten Lebensumständen. Aber ich werde noch nicht aufgeben; ich werde weiter daran arbeiten, diese Phobie zu überwinden. Wenn du ein ganz schwieriger Fall bist, solltest du ganz von vorn anfangen. Wenn du die Gegenwart von Luftballons ohne akute Platzgefahr schon ertragen kannst, kannst du den ersten Teil überfliegen.

 

Kapitel 2 - Umgang mit Luftballons
 
Also: Wie schlimm ist das denn nun mit deinem Unbehagen, deiner Abneigung, deiner ANGST vor diesen Dingern? Kannst du unaufgeblasene Luftballons ohne Abneigung oder Ekel anfassen? Fühlt sich das kühle, glatte Material nicht sogar irgendwie sinnlich an, etwa wie Seide oder Satin oder weiches Leder? Ich gehe mal davon aus, dass du keine Latexallergie hast - das wäre ein Fall, der in klinische Behandlung gehört. Wenn es bei dir eine sehr starke Abneigung gegen Luftballons gibt, und du trotzdem lernen möchtest, diese schrittweise abzubauen, dann besorg dir ein paar Luftballons und nimm sie in die Hand. Es sind jetzt deine, und du kannst sie dir anschauen und sie wieder weg legen. Hole sie immer mal wieder hervor und mach dich mit ihnen vertraut.

Wenn du damit kein Problem hast: Kannst du einen gewöhnlichen Luftballon mit dem Mund aufblasen, wenigstens ein bisschen? Oder ist dir der Gedanke unheimlich, ausgerechnet ein Exemplar erwischt zu haben, dass fehlerhaft ist und dir einfach vorzeitig ins Gesicht platzt? Dann nimm doch eine Pumpe zu Hilfe. Und wenn dir das immer noch zu "gefährlich" erscheint, stopf dir Watte oder Ohrenstöpsel in die Ohren. Das kann außerordentlich beruhigend wirken; ich habe damit hervorragende Erfahrungen gemacht! Aber hundertprozentig nehmen auch diese Hilfsmittel nicht die Angst, dazu sitzt sie noch einige Zeit viel zu tief. Aber sie wird mit der Zeit weniger, und du kannst damit schon wesentlich mehr aushalten als ohne. Uns später wirst du sie nicht mehr unbedingt brauchen!!!

Wie groß kannst du einen Luftballon aufblasen, ohne ein mulmiges Gefühl zu kriegen? Wohlgemerkt: Wir reden hier jetzt nicht vom Platzen lassen wollen. Ich gehe davon aus, dass du eher ängstlich im Umgang mit Luftballons bist und das ändern möchtest. Wenn du diese Phase schon hinter dir hast (oder nie sooo besonders bange warst) - Glückwunsch! Andernfalls: Blas ein paar Luftballons auf. Schau sie dir an, drück sie mal zwischen den Händen - es ist auch für einen kräftigen Menschen fast unmöglich, einen normal (ohne Hals!) aufgeblasenen und zugeknoteten Luftballons mit den FLACHEN Händen mit ausgestreckten Armen zu zerdrücken. Glaubst du nicht? Probiers, oder lass es von jemand anderem probieren und schau aus sicherer Entfernung zu! Anders ist das dann wieder beim Einsatz der Fingernägel, aber davon später... Nach einiger Gewöhnungszeit solltest du in der Lage sein, die Luftballons so aufzupusten, dass der Hals so gerade ein ganz klein wenig mit aufgeblasen ist. Wenn du dann vor dem Zuknoten einen kleinen Luftstoß abzischen lässt, kannst du ihn ganz sicher zubinden.

Wie das am besten geht: Ballon unter den linken Arm klemmen, mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand das Mundstück fassen, ein wenig langziehen und die rechte Hand drehen; dabei wickelt sich der Hals um Zeige- und Mittelfinger. Dann schiebst du mit dem Daumen das Mundstück von unten zwischen Zeige- und Mittelfingerspitze und ziehst mit der rechten Hand die Schlinge von oben darüber. SO geht das ohne Verrenkungen, und vor allem ohne gefährlich aussehenden Druck auf den prallen Ballon. (Tatsächlich halten die Dinger meistens sehr viel mehr aus, als man ihnen zutraut. Nur Spitzen und Kanten vertragen sie nicht!)

Du spielst also mit deinen Luftballons herum. Muss ich dir eigens sagen, was du damit tun kannst? Ich glaube, du kommst schon selbst drauf. Gewöhn dich an den Umgang mit ihnen. Du wirst feststellen, dass sie nicht heimtückisch und gemein platzen, um dir einen Riesenschreck einzujagen! Das ist wirklich nur gaaanz selten der Fall. Wie gesagt: Meistens sind sie überraschend widerstandsfähig.

Oh - was machst du denn dann mit den Prallemännern, die da herumliegen? Du kannst sie doch nicht einfach platzen lassen - noch nicht! Später wirst du, wie jeder andere Mensch, sie ganz normal "entsorgen" können. Aber für besonders Vorsichtige ist es zunächst mal ganz einfach, den Knoten mit einer Schere abzuschneiden. Dann kann die Luft durch den Rest des Halses ganz gemächlich entweichen. Wieder aufblasen ist dann allerdings nicht so leicht möglich, und zuknoten erst recht nicht.

 Die andere elegante Möglichkeit ist ein Halbknoten, den du machst, indem du den Ring des Mundstückes nur halb durch den Knoten ziehst. Mit etwas Übung geht das sogar noch leichter als ein richtiger Knoten, und diesen kriegst du fast immer sehr leicht wieder auf! Manchmal ist es spannend, wenn ein Ballon schon einige Zeit schön prall herum gelegen hat, die Luft abzulassen und ihn noch ein bisschen weiter aufzublasen als vorher. Das geht manchmal mit erstaunlichen Ergebnissen, weil Gummi aus Molekülen mit einer schraubenförmigen Struktur besteht, und diese Schrauben etwas "ausleiern". So zwei- bis dreimal kann man das praktisch ohne Risiko machen, danach wird es bei billigen Gummisorten dann irgendwann kritisch. Gute halten das aber wesentlich öfter aus (je nachdem, wie stramm sie waren!).

Und wenn du einigermaßen komfortabel mit den Luftballons umgehen kannst, wirst du auch mal einige absichtlich platzen lassen. Huch?! Jawohl! Das geht mit etwas Trick ohne besonderen Knall. Es wird dich am Anfang etwas Überwindung kosten, aber es ist WIRKLICH nicht schlimm, es "ploppt" nur ganz bescheiden, wenn man es richtig anstellt.

 Eines solltest du dir an dieser Stelle klar machen. Ein Luftballon hat im Prinzip zwei Bestimmungen: Er soll gut aussehen und/oder er soll platzen. Das ist nun mal so. Wenn du mir hier nicht zustimmen kannst, brauchst du gar nicht weiter zu lesen. (Über das "WIE" des Platzens kann man allerdings durchaus verschiedener Meinung sein...)

 

Kapitel 3 - Am Anfang: "Leise" platzen lassen
 
Es gibt unterschiedliche Methoden, einen Luftballon zum Platzen zu bringen. Eine Vorstellung, die mich auch heute noch schier in den Wahnsinn treibt, ist der Gedanke, aus der Nähe(!) zusehen zu müssen, wie jemand mit offensichtlicher Absicht einen Luftballon immer weiter aufbläst, um ihm platzen zu lassen. Und fast genau so schlimm ist die Idee, dasselbe selbst zu tun. Andererseits ist es relativ einfach, einen nur halb aufgeblasenen Luftballon mit Pfeil und Bogen oder mit dem Luftgewehr aus einiger Distanz abzuschießen - das knallt nicht mal besonders laut und du bist auch nicht so nah dran.

 Dazwischen gibt es ziemlich viele Variationen zum Thema Luftballonknall. Vielleicht hast du sogar ein bisschen Spaß dabei, verschiedene Methoden auszuprobieren Vielleicht sogar irgendwann unter einer Brücke oder in einem leeren Treppenhaus? - Bitte Rücksicht!!! Hast du schon mal bei einer der großen Karnevalssitzungen im Fernsehen gesehen, mit welcher Begeisterung Menschen Luftballons zerknallen? So ganz kann ich das nicht nachvollziehen, aber die meisten finden das gelegentlich toll, mal aus purem Übermut ein paar Luftballons zu zerknallen. Zum Glück gerät man im Alltag ziemlich selten in solche Situationen, und meistens sind sie auch vorhersehbar. Aber dann? Warum nicht?! Inzwischen wünsche ich mit sogar, mal dabei zu sein...

 Du willst also lernen, Luftballons platzen zu lassen und möchtest deine Nerven dabei nicht unnötig strapazieren? Wirklich ganz leicht ist das folgendermaßen: Draußen im Freien (der Knall "verzieht" sich leichter) solltest du ein paar halb aufgeblasene Ballons abschießen. Das geht mit Pfeil und Bogen oder einem Luftgewehr, wenn du möchtest, oder auch mit Wurfpfeilen. Kleine Steigerung: die Ballons ziemlich prall aufblasen und solche mit stärkerer Gummimischung (z.B. Metallicballons) verwenden. Der Unterschied in der Materialqualität ist durchaus hörbar! Damit die Luftballons nicht beim leisesten Wind abhauen, kannst du ein wenig Wasser hineintun oder sie mit einem Stück Draht am Boden festspießen (am Mundstück natürlich!).

 Weitere Steigerung, um sich ans Knallen zu gewöhnen: Du kannst nach ein paar Erfolgen näher ran gehen, und wenn du dich stark genug fühlst, nimmst du einen Stock mit einer Nadel, die du mit Klebeband befestigt hast. Stich ein paar Luftballons ab. Probier es zuerst mit halb aufgeblasenen (und trauere ihnen nicht nach - sie erfüllen einen guten Zweck!) Steigere dich dann: Puste sie einigermaßen gut auf und zerstich sie mit der Nadel. Schließlich machst du sie so prall wie möglich - der Halsansatz sollte deutlich zu erkennen sein - und zuletzt nimmst du die Nadel direkt in die eine und den Ballon in die andere Hand.

 Ein wichtiger Hinweis: Wenn du das Gefühl hast, eine dieser Stufen fällt dir schwer, dann zerknalle unbedingt mehrere hintereinander, so ungefähr zehn Stück. Das ist sehr wichtig, weil nur dadurch ein gewisse Gewöhnung, eine Art positiver Bestätigung erfolgt. Denn der eigentliche Knallmoment ist ja sehr kurz. Vorher ist alles in Ordnung, und hinterher auch, aber für vielleicht ein Zehntelsekunde ist es sehr laut. Um also einen positiven Effekt zu erzielen, musst du es wirklich oft genug hintereinander machen - wirklich etwa zehn mal!

 Wenn du übrigens mal einen schlechten Tag hast, nachdem du dich schon recht weit vorgewagt hattest, mach einfach eine der Übungen, die vorher dran waren. Das kostet zwar ein paar Ballons mehr, aber das sollte in diesem Programm keine Rolle spielen. Du musst ungefähr damit rechnen, so um die hundert bis zweihundert Ballons für die Überwindung deiner Angst einzusetzen. Wenn du eine Tüte Fehldrucke bestellst, kostet das ungefähr 20 oder 25 Mark, und du behältst noch reichlich welche über. Oder du schreibst an große Firmen und lässt dir kostenlos Werbeballons schicken. Oder du gehst in die größeren Geschäfte deiner Stadt und fragst einfach nach Luftballons. Manchmal kriegt man eine abschlägige Auskunft, oft aber bekommt man kostenlos eine ganz nette Menge kostenlos zugesteckt. Und komisch: Ich habe oft den Eindruck, als wären die Angestellten dabei einen Hauch fröhlicher als im Alltagsbetrieb...

 Wenn dir das Zerstechen von richtig dicken Luftballons mit der Nadel in der Hand im Moment zu schwer erscheint, kannst du auch mit den kleinen Wasserbomben anfangen. Die knallen übrigens ganz schön scharf, wenn sie prall sind! Aber vielleicht ist die Hemmschwelle, sie zu aus der Nähe zu zerstechen, doch etwas niedriger. Wenn du Lust hast, kannst du ja auch mal eine Blase aus einem Stück Luftballon saugen, sie abdrehen und sie dann, wenn sie ganz hart ist, zerstechen oder gar zerbeißen (spannendes Spielchen: so lange drehen, bis sie von selbst platzt - auch als Orakel zu gebrauchen, wie beim Blumen abzupfen...). Aber Vorsicht: nicht mit den Lippen berühren! Schleimhäute und besonders Augen können wirklich verletzt werden. Die Fetzenränder der Bruchstücke bewegen sich nämlich im Anfang angeblich mit Schallgeschwindigkeit (über 300 m pro Sekunde!), und dadurch entsteht auch der charakteristische Klang eines Luftballonknalls, der sich in deinen Ohren ja wahrscheinlich unangenehm von jedem anderen Knall unterscheidet. Unsere normale Haut ist aber so widerstandsfähig, dass ein platzender Luftballon auch unter Extrembedingungen sie nicht verletzt. Es KANN allerdings schon mal weh tun. Und der Knall direkt neben dem Ohr ist auch nicht ganz ungefährlich, es kann zu meist vorübergehenden Hörbeschwerden kommen. Aber das machen wir ja nicht!

 Genug geübt mit diesen einfachen Methoden? Bist du jetzt sicher, dass es dir kaum noch etwas ausmacht, ein paar pralle(!) Luftballons mit einer Nadel platzen zu lassen? Das ist nämlich wichtig! Sonst geh besser noch nicht weiter. Es kann sonst nämlich passieren, dass du doch plötzlich Angst vor der eigenen Courage kriegst und eine Weile Hemmungen verspürst. Dann kannst du jederzeit dein Training weiter vorne wieder aufnehmen.

 
Kapitel 4 - Stomping - es wird heftiger
 
Alles klar? Dann steigern wir uns jetzt ein ganz kleines bisschen. Wir lassen die nächsten 10 Luftballons platzen, indem wir fest drauf treten. Dazu soll jeder Ballon richtig aufgeblasen sein, sonst beult er sich aus oder fluppt weg, oder schlimmer: du kriegst das Gefühl, die Ballons "wehren" sich, und es kostet dich dann umso mehr Überwindung, sie zu killen. Also: richtig aufblasen, am besten gleich zehn auf einmal. Und dann einen Fuß leicht mitten auf einen Ballon setzen und hart und entschlossen in einer Bewegung durchtreten bis zum Boden - bloß nicht zögern, sondern wirklich resolut durchtreten. Das klappt bei Kindern manchmal nicht, weil so ein Ballon manchmal einige zig Kilo verträgt, ohne zu platzen. Die können dann sogar böse hinfallen, wenn sie unvorsichtig sind! Aber ein Erwachsener mit Straßenschuhen schafft das immer ohne Probleme, wenn er hart genug zutritt. Es ist sogar ziemlich leicht! Allerdings knallt es natürlich ganz schön dabei, aber das sollte jetzt nach den Vorübungen ja kein Problem mehr sein. Andernfalls: noch ein paar von den "leichteren" Übungen machen. Übrigens: Ich empfehle, dazu keine Ohrenstöpsel zu verwenden. Aber das ist deine persönliche Entscheidung!

 Das Drauftreten bereitet dir keine Schwierigkeiten mehr? So eine übermütige Toberei (vielleicht hast du ja mal Lust, einen guten Freund / eine Freundin / ein paar Kinder dazu einzuladen?) kann richtig Spaß machen. Anscheinend brauchen wir Menschen ab und zu eine Möglichkeit, mal so richtig Dampf abzulassen, und dies ist eine gute Möglichkeit...

Ich gratuliere übrigens! Wenn du bis hierhin gekommen bist, hast du für einen, der vor Kurzem noch so schreckliche Angst vor platzenden Luftballons hatte, schon ganz schön viel erreicht! Und je nach Temperament oder Entschlossenheit kannst du dich damit eventuell zufrieden geben. Aber so ganz sicher kannst du dir dann nicht sein, wenn jemand anders in deiner Nähe mit Luftballons herumspielt. Es macht für die meisten einen ziemlich drastischen Unterschied, ob sie selbst die Kontrolle über den Luftballon und das Knallereignis haben oder ob sie der Situation "ausgeliefert" sind. Und deshalb möchtest du vielleicht noch ein bisschen weiter an dir arbeiten.

 

Kapitel 5 - Sitpop - das macht sogar Spaß!
 
Also: Du möchtest eine weitere kleine Steigerung im Umgang mit Luftballons und der Knallerei? Dann blase ein paar schön prall auf und leg einen davon auf einen harten Stuhl (auf keinen Fall einen Polstersessel). Bring deinen Hintern (in einer festen Stoffhose natürlich!) dicht darüber und lass dich HART darauf fallen! Dann platzt der Ballon augenblicklich. Mach das wieder mehrmals, je nach Empfinden etwa zehn mal oder öfter, bis du dich damit sicher fühlst!

 Die letzten beiden Übungen lassen sich noch etwas steigern, wenn du LANGSAM auf ein paar Ballons trittst (mit Socken: Vorsicht, Sturzgefahr! Die platzen dann nicht sofort!), oder dich langsam darauf setzt. Und das kann dann schon ganz schön nervenaufreibend sein, vor allem, wenn du jetzt einen weichen Stuhl oder ein Bett benutzt. Der Druck kann sich dann so gleichmäßig verteilen, dass es praktisch keine Kante gibt, die die Rissbildung einleitet, und dann kann sich durchaus eine erwachsene Person von um die 70 Kilo darauf setzen, ohne dass er platzt - zunächst! Irgendwann geben die bis zum Anschlag gedehnten "Schraubenmoleküle" dann doch nach, aber wann?! Das kann dann schon wieder ganz schön stressig sein, oder spannend, je nach Auffassung! Auch das solltest du wieder mehrfach machen. Interessant ist es übrigens, dass der Knall beim Draufsetzen trotz des maximalen Drucks nicht so laut ist, wie man vielleicht erwarten könnte. Offenbar dämpft der Körper das etwas. Es soll sogar Leute geben, die das Gefühl von platzenden Ballons am Hintern richtig geil finden...

 
Kapitel 6 - Nicht ganz so leicht: mit bloßen Händen...
 
Noch ein bisschen schwieriger finde ich es, Luftballons mit den bloßen Händen zu zerplatzen. Da kommen dann die Fingernägel ins Spiel. Achtung: Die Luftballons müssen jetzt ziemlich stramm aufgeblasen sein, sonst ist das fast unmöglich! (Jawohl!) Wenn sie zu weich sind, gehen sie nicht sofort kaputt, und in diesen Momenten kommt die alte Angst oft hartnäckig wieder hoch. Das mag auch an der sinnlichen Erfahrung der empfindlichen Luftballonhaut an deinen Händen liegen, an den Qietsch- Geräuschen, die in deiner Erinnerung mit Angst verknüpft sind, an dem Widerstand und an der Unberechenbarkeit des ganzen Ereignisses. Manchen tun die Ballons in diesem Augenblick irgendwie "leid" und man bringt es dann einfach nicht fertig, sie endgültig zu killen. Aber über diese Hemmung kommst du leichter hinweg, wenn du dich erstends fleißig übend an die Knallerei gewöhnt hast und zweitens dafür sorgst, dass es schnell und glatt geht. Dazu nimmst du deinen Prallemann mit dem Knoten von dir weg zwischen deine ausgestreckten Hände und ballst sie unter kräftigem Druck zu Fäusten. Dabei schlägst du deine Krallen blitzschnell in die Gummihaut. Der Ballon platzt im Grunde nicht anders als beim Stechen mit der Nadel, und es ist immer noch völlig ungefährlich!

 Es steht dir natürlich frei, zu sagen: bis hierhin und nicht weiter! Damit kannst du durchaus zufrieden sein. Und das kannst du in ein paar Wochen erreichen, wenn du dich selbst ein bisschen antreibst. Einfacher und schneller und mit Sicherheit schöner ist das Ganze, wenn du eine(n) verständnisvollen Partner(in) findest, der dich sanft unterstützt und ermutigt. Das sollte dann aber eine Person sein, der du völlig vertrauen kannst, und die dich mit deinen "albernen" Ängsten nicht auslacht oder gar "Katz und Maus" mit dir spielt und es lustig findet, dich zu "quälen". Im Idealfall kannst du deinem Liebespartner nach einer Ballonsession mit rauschendem Adrenalin im Blut um den Hals fallen und ... na ja ... bei manchen Menschen wirkt das Wunder! Aber das muss nicht unbedingt sein. Auch eine(r) gute(r) Freund(in) kann dir behilflich sein und dir den Antrieb geben, den du am Anfang vielleicht nur sehr schwer aufbringen kannst. Wie gesagt: Du KANNST es auf jeden Fall auch allein schaffen, aber mit Hilfe geht es schneller, und vielleicht kommst du sogar bis zum letzten Teil dieses Programms.

 
Kapitel 7 - Ganz allmählich: Die ultimative Methode
 
Was das sein soll? Na klar - Aufblasen bis zum Platzen! Blow to pop, wie die Amis sagen, oder kurz: b2p! Witzig: Ich krieg immer noch Herzklopfen und zittrige Hände bei der Vorstellung und beim Schreiben, ich hab´s also noch nicht selbst getan. Ich stelle hier eine Systematik vor, die ich von einem Internetfreund holosphere2497@amserve.net übernommen und aus dem Englischen übertragen und mit eigenen Ideen ergänzt habe. Aber ich werde mich eines Tages doch wohl dazu aufraffen, das mal selbst zu probieren...

 Glücklicherweise fängt auch dieses ultimative Programm mit kleinen und relativ einfachen Schritten an. Du bereitest wieder einige Ballons vor und nimmst den ersten prall aufgeblasenen Ballon auf Armeslänge vor dich und zerstichst ihn mit einer Nadel. Das kennst du ja eigentlich schon. Den nächsten hältst du auf halben Abstand vors Gesicht und zerstichst ihn. Mit dem nächsten gehst du wieder ein Stück näher ran, und dann hältst du einen Ballon mit dem Knoten an die Zähne und lässt ihn knallen. Den nächsten hältst du nur mit den Zähnen fest und machst es ebenso. Bei diesen Übungen solltest du vorsichtshalber eine Brille tragen (und die Lippen frei halten), auch wenn hierbei die Gefahr tatsächlich gering ist. Aber es gibt dir auch ein besseres Gefühl!

 So: Nichts anderes passiert, wenn dir ein Ballon ins Gesicht platzt. Wenn du das kannst, hast du´s eigentlich schon fast geschafft. Ja, und an dieser Stelle hat Holosphere einen Vorschlag, der schon echt hart klingt, den du nicht befolgen musst, der aber ganz spannend klingt. Du kannst jetzt eigentlich einen stramm aufgeblasenen Luftballon nehmen und ihn mit zurückgezogenen Lippen in den prallen Hals beissen. Nur ein bisschen mit den Zähnen kneifen, und schon ist es passiert! Es soll etliche Leute geben, die zwar einen Luftballon zerblasen können, aber diese Vampir - Nummer nicht bringen...

 Nun ja, auch jetzt musst du noch nicht einfach blasen bis zum Knall, es geht wieder in kleinen Schritten, um dich dran zu gewöhnen. Nimm eine Nadel zur Hand und blase einen Ballon halb auf, und beim - sagen wir - vierten Atemstoß zerstichst du ihn. Das sollte dir gar nicht mal so schwer fallen nach den Vorübungen. Den nächsten Ballon zerstichst du beim fünften Atemstoß, den nächsten beim sechsten usw. Irgendwann (nach 10? - 12? - 15? Pustern, je nach Luftballon) hast du das Gefühl, es wird sowieso kritisch, und dann brauchst du keine Nadel mehr.

 Da es aber hier vielleicht doch noch eine gewisse Hemmschwelle gibt, hat Holo einen interessanten Vorschlag : Übe das Aufblasen bis zum Platzen mit einem Gefrierbeutel! Ja, die Dinger, mit denen man Lebensmittel in den Tiefkühlschrank packt! Oder andere Plastiktüten sind auch geeignet. Probiere verschiedene aus! Vielleicht auch unterschiedliche Größen? Jedenfalls fliegen dabei keine Fetzen, und ganz so laut wie ein richtiger Luftballonknall ist das auch nicht, aber das Gefühl und die Anspannung sind im Prinzip sehr ähnlich!

 Eine weitere Zwischenstufe ist das Aufblasen am langen Gartenschlauch. Mach den Ballon mit etwas Draht oder sonstwie fest, damit er nicht abflutschen kann. DU WILLST, DASS ER PLATZT, nichts Anderes! Also blas ihn auf, bis er platzt. Vielleicht solltest du Rücksicht auf die Nachbarn nehmen, denn es knallt schon mal ganz ordentlich! Aber gelegentlich kannst du das auch mal den Leuten zumuten. Mit der Schlauchmethode kannst du dich allmählich näher ran arbeiten. Und du entwickelst bereits ein Gefühl dafür, wie sich die Ballons im Endstadium verhalten, das erleichtert den letzten Schritt beträchtlich! Nebenbei ist es einfach ziemlich "geil", zu sehen, wie dick so ein Prallemann denn tatsächlich werden kann!!! Manche finden´s auch toll, zu erleben, wie laut es denn knallt. Ein wilder "Popper" aus dem Ami-Forum berichtet, er hat als Jugendlicher ein Ölfass mit einem Wasseranschluss und einem Rohrstutzen obendrauf ausgerüstet und dann den Ballon von der Luft, die durch das einlaufende Wasser verdrängt wurde, aufblasen lassen. Dann hat er das Fass direkt neben den Wasserhahn gestellt, damit er ihn nicht vorzeitig abdrehen konnte... Man muss sich wirklich ein bisschen zwingen und überreden, aber man kann es tatsächlich allein schaffen!

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